Ein bisschen Disco-Sissi sollte man immer im Herzen tragen

Ein bisschen Disco-Sissi sollte man immer im Herzen tragen

Beim sonntäglichen Nostalgie-Surfen bin ich über ein Interview mit Roman Flepp aus dem Jahr 2012 gestossen. Flepp ist Frontmann von «Liricas Analas». Die Texte der rätoromanischen Hip-Hop-Gruppe verstehen zwar die wenigsten (ich auch nicht), aber ihre Lieder vermögen auch ohne Romanischkenntnisse mitzureissen (und wer es ganz genau wissen will, findet auf ihrer Website zu den meisten Texten eine Übersetzung).

Wie dem auch sei: Das Interview ist nichts Besonderes, hat mich aber doch angesprochen; vor allem Flepp’s Erläuterungen zum Song «DiscoSissis» (obwohl ich das Lied nicht besonders mag)

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Aufmacher des Albums ist der Song «DiscoSissis». Den Clip dazu haben Sie gleich mitgeliefert: Eine Parodie auf das ewiggestrige, aber kultige Bündner Oberländer Original, das sein Moped sattelt, um in die City aufzubrechen mit dem Ziel dort Party zu machen – der Seitenhieb auf das Zürcher Nachtleben fehlt hierbei nicht. Erklären Sie, bitte.

Der etwas schräge, aber sympathische Dodge, so der Name des Protagonisten, könnte ebenso gut von Fricktal oder vom Zürcher Oberland sein. In der Grossstadt angelangt, mischt er die Party so richtig auf und zum Schluss – nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten – fliegen ihm die Herzen der anderen Clubbesucher zu…

…wie romantisch.

Jetzt kommt die Metaebene (lacht): Inhaltlich ist der Song eine Anspielung auf die gesamte Partyszene. Einmal ein Seitenhieb an alle Szenis und Hipsters, einmal ein Seitenhieb an alle grosspupilligen Clubber und zu guter Letzt ein Seitenhieb an alle Provinzpartygänger. Schlussendlich ist es halt so: Irgendwann, wenn der Abend lang wird, sind wir doch alle nur «DiscoSissis»

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Das ganze Interview findet sich hier

Wer keine Lust zum Lesen hat, muss halt hören:

PS: Liricas Analas haben vor Kurzem ein neues Album veröffentlicht. Ich habe es noch nicht geschafft reinzuhören, aber die erste Single-Auskopplung («Dar il maun») klingt vielversprechend. Mehr Hip-Hop, weniger Electro.

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